15. Die unheimliche Kamera by R.L. Stine

15. Die unheimliche Kamera by R.L. Stine

Autor:R.L. Stine [Stine, R.L.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gänsehaut
Herausgeber: omnibus
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


17

»Wie geht’s dir, Bird?«, rief Greg, als er im Garten hinter Sharis Haus ankam.

»Mir geht’s gut«, erwiderte Bird. »Ich habe nur ein Problem, seit ich den Ball an den Kopf bekommen habe«, fuhr er stirnrunzelnd fort. »Von Zeit zu Zeit fange ich – gaack, gaaack, gaaaack! – wie ein Huhn zu gackern an!« Er schlug mit seinen Armen wie mit Flügeln, begann durch den Garten zu stolzieren und gackerte aus voller Kehle.

»Hey, Bird – geh und leg ein Ei!«, sagte jemand und alle lachten.

»Bird ist mal wieder voll drauf«, stellte Michael kopfschüttelnd fest und schlug Greg auf die Schulter. Michael, dessen rotes Haar wie üblich ungekämmt war, trug verwaschene Jeans und ein geblümtes Hawaiihemd, das ihm drei Nummern zu groß war.

»Wo hast du denn das Hemd her?«, fragte Greg und hielt Michael auf Armeslänge an den Schultern, um es zu bewundern.

»Aus einer Frühstücksflockenpackung«, mischte Bird sich ein, während er noch immer mit den Armen schlug.

»Meine Oma hat es mir geschenkt«, sagte Michael stirnrunzelnd.

»Er hat es im Handarbeitsunterricht selbst gemacht«, fiel ihm Bird ins Wort. Er ließ es nie bei einem Witz bewenden.

»Aber warum hast du es angezogen?«, fragte Greg. Michael zuckte die Achseln. »Weil alle anderen Sachen schmutzig waren.«

»Hast du sie mitgebracht?«

Als er Sharis Stimme hörte, drehte sich Greg zum Haus um und sah sie über die Terrasse auf ihn zugelaufen kommen. Ihr schwarzes Haar war hinten zu einem Zopf geflochten und sie hatte ein übergroßes, seidenglattes gelbes Top an, das über ihre hautengen schwarzen Leggings herabhing.

»Hast du sie mitgebracht?«, wiederholte sie gespannt.

»Ja.« Widerstrebend hob Greg die Kamera in die Höhe.

»Riesig«, freute sie sich.

»Ich wollte wirklich nicht...«, begann Greg.

»Du kannst als Erstes von mir ein Foto machen, weil es mein Geburtstag ist«, fiel Shari ihm ins Wort. »Hier. Was hältst du davon?« Sie stellte sich, an einen Baum gelehnt, eine Hand hinterm Kopf, in Pose.

Gehorsam zückte Greg die Kamera. »Bist du sicher, dass ich das tun soll, Shari?«

»Klar. Komm schon. Ich will von allen ein Foto.«

»Aber wahrscheinlich kommt etwas Verrücktes dabei heraus«, protestierte Greg.

»Das ist mir klar«, antwortete Shari, die noch immer in Pose stand, ungeduldig. »Das ist doch der Witz dabei.«

»Aber, Shari...«

»Michael hat sich aufs Hemd gekotzt«, hörte er Bird zu jemandem sagen, der in der Nähe der Hecke stand.

»Hab ich nicht!«, protestierte Michael.

»Du willst damit sagen, es sieht von Natur aus so aus?«, fragte Bird.

Greg hörte raues Gelächter. Ein paar Leute amüsierten sich auf Michaels Kosten.

»Machst du das Foto jetzt endlich?«, rief Shari ungeduldig, noch immer an den dünnen Baumstamm gelehnt.

Greg richtete das Objektiv auf sie und drückte auf den Auslöser. Die Kamera surrte und das unentwickelte weiße Foto schob sich heraus.

»Hey, sind wir die einzigen Jungs, die du eingeladen hast?«, fragte Michael, während er auf Shari zutrat.

»Ja. Nur ihr drei«, sagte Shari. »Und neun Mädchen.«

»Oh, wow!« Michael verzog das Gesicht.

»Als Nächstes kannst du Michael fotografieren«, sagte Shari zu Greg.

»Kommt nicht in die Tüte!«, widersprach Michael hastig. Er hob beide Hände, wie um sich zu schützen, und wich zurück. »Als du das letzte Mal mit diesem Ding ein Bild von mir gemacht hast, bin ich die Treppe heruntergefallen.



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